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Schröder - allein zu Haus

Die USA kommen ohne Europas Mitte aus - Kommentar

Europas Spaltung in der Irak-Frage ist unmittelbare Folge des deutsch-französischen Versuchs, eine Art antihegemonialer Front gegen die USA zu errichten. Er ist gescheitert. Der Magnetismus der einzigen Weltmacht USA ist zu groß, wie auch der Schulterschluss von Präsident Bush und dem britischen Premier gerade lehrte. Zehn europäische Staaten (mit Lettland und Slowenien) sind nicht bereit, sich wegen eines romantischen Konzepts wie dem 40 Jahre alten alt-gaullistischen Elysée-Vertrag von den USA zu lösen.

Die Vernunft der Interessen gab den Ausschlag. Man könnte meinen, Europa liebe sich so, dass es gar nicht genug Europas geben könne. Den USA sind mit Spanien und Polen entwicklungsfähige Flügelmächte der NATO erwachsen, sodass sie ohne die Mitte auskommen können. Sie werden, Russlands und Putins wegen, ihre deutschen Stützpunkte und Truppen zwar nicht nach Polen verlegen. Deutschland aber, vordem nicht zu Unrecht „Zentralstaat" Europas genannt, hat seine Einflussrolle verspielt - für das Linsengericht Schröderscher Wahlvoten.

Die Deutschen leiden unter der kurzsichtigen Politik ihrer Regierung. Paris wird sich den Amerikanern nicht mit aller Konsequenz in den Weg stellen. Frankreich will eine Rolle spielen, dabei sein. Am Ende wird Chirac nette Worte für Schröder finden.

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